Gymnasium Hilpoltstein

Unterstützung des Projektes „Tutorenarbeit – kann ich auch mitmachen?“

Es ist der 25. Oktober 2018. Im Haus Mendel sieht und hört man vor allem Skelette und Vampire, Kürbisse, Hexen, Geister oder Zauberer, die durch das Haus stürmen. In der Mensa biegen sich die Tische unter den Unmengen wunderbar-gruseliger kulinarischer Genüsse mit Spinnen- oder Gespensterdeko, ein blaugrüner Geistertrank mit flutschendem Gummi-Bärchen-Kuller-Auge wird von einem Zwölftklässler und einer Zwölftklässlerin ausgeschenkt.

die Schüler des Gymnasium Hillpoltstein
die Schüler des Gymnasium Hillpoltstein

An einem anderen Abend im Januar, unserem Märchen-Lese-Abend, entdecke ich einen weiteren Zwölftklässler in einem Klassenzimmer sitzen, umringt von ein paar Fünftklässlern, die es sich neben ihm gemütlich gemacht haben und dem Märchen lauschen, das er vorliest. 

Was daran besonders ist? Zwölftklässler sind gar keine Tutoren, und doch waren diese drei als ehemalige Tutoren, die drei Jahre lang voller Engagement dabei waren, wieder da, sind spontan eingesprungen oder einfach nur so vorbeigekommen. Hat es ihnen etwa Spaß gemacht, sich um die kleinen Neuen an unserer Schule zu kümmern, sie zu begleiten, mit ihnen Spiele zu machen, für sie Aktionen zu organisieren, sie zu betreuen? Es hat sich wohl herumgesprochen, dass Tutorenarbeit – was für ein Begriff! – Freude bereitet, nicht nur den Fünftklässlern, die mit viel Energie und Begeisterung dabei sind, wenn es heißt: Die Tutoren laden euch ein zur Schulhausrallye, zur Halloweenparty oder zum Leseabend. Auch die Tutoren selbst scheinen Spaß daran zu haben und kommen, haben sie einmal an der Tutorenarbeit geschnuppert, fast alle im nächsten Jahr wieder. So bleiben viele von ihnen ein zweites und immer mehr nun auch ein drittes Jahr dabei, und manche versuchen sogar bis zuletzt Kontakt zu halten. Ob das an den oben genannten Büffets liegt? Für das kommende Jahr gibt es jedenfalls etwa fünfzig Bewerberinnen und Bewerber, leider jedoch aber nicht so viele freie Plätze. Es tut mir in der Seele weh, engagierte Schülerinnen und Schüler abweisen zu müssen, und so wollen wir im kommenden Schuljahr versuchen, ein neues Programm zu entwerfen, in das auch Tutoren für Sechstklässler mit einbezogen werden, so dass es insgesamt mehr Tutoren geben kann. An dieser Stelle sei Frau Engel und Herrn Müller herzlichen Dank gesagt, dass sie mich bei der Tutorenfahrt tatkräftig unterstützen werden. 

Doch nun zurück zum vergangenen Schuljahr, zu den Schülerinnen und Schülern, die vor einem Jahr mit einer Tutorenfahrt begonnen haben und am Schuljahresende ihr Tutorenjahr mit einer gemeinsamen Abschlussfeier mit den fünften Klassen beenden werden. Was lag dazwischen? Ein gegenseitiges Kennenlernen von Groß und Klein, miteinander Reden und Zuhören, Unterstützung und gute Ratschläge, Einsatz und Zeitverschenken an andere, Lachen und Spaß, sicher auch mal etwas Leerlauf oder Zeitdruck, Mühe, wenn die „Kleinen“ nicht zuhören wollten oder gar zu wild waren, hoffentlich Bereicherung auf beiden Seiten. Ich habe kleine Schüler erlebt, die sich vertrauensvoll an die Großen gewandt haben, die quer über den Hof gewinkt haben, die lauthals ihre Tutoren begrüßt haben, die viel gelacht haben und offensichtlich gerne und sehr zahlreich zu unseren Aktionen gekommen sind. Und ich habe große Schüler erlebt, die sich den Kleinen zugewandt haben, die mit ihnen gelacht und geplaudert haben, die sich für sie Zeit genommen haben, viel Kreativität, Zuverlässigkeit und Engagement gezeigt haben. Eine tolle Truppe! Herzlichen Dank für euren Einsatz! 

Zuletzt möchte ich noch einen weiteren Dank aussprechen, nämlich an die Ansbacher St. Gumbertus-Stiftung, die unsere Tutorenarbeit im nächsten Jahr durch eine großzügige Spende unterstützen wird. Vielen Dank! 

Ingrid Häupler | Gymnasium Hilpoltstein

Die Turorenarbeit wurde unterstützt von der Ansbacher St. Gumbertus Stiftung.

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